Geschrieben von:

Bünyamin Sarikaya

Geschäftsführer Nessy GmbH

Experte für Schwimmunterricht

Veröffentlicht: 22.09.2025

23.09.2025

BS

Thalassophobie – Was ist das eigentlich?

Thalassophobie ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger auftaucht. Doch was verbirgt sich genau dahinter? Wie entsteht diese Angst und wie äußert sie sich? In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über Thalassophobie – von der Wortherkunft über die Symptome bis hin zu den emotionalen Erfahrungen der Betroffenen.

Wortherkunft von Thalassophobie

Der Begriff „Thalassophobie“ setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen:

  • „Thalassa“ bedeutet „Meer“.

  • „Phobos“ steht für „Angst“ oder „Furcht“.

Wörtlich übersetzt heißt Thalassophobie also „Angst vor dem Meer“. In der Praxis bezieht sich der Begriff jedoch nicht nur auf große Wasserflächen, sondern oft auf tiefes, offenes Wasser, das unüberschaubar oder bedrohlich wirkt.


Was bedeutet Thalassophobie?

Thalassophobie ist eine spezifische Form der Angststörung, die sich auf das Meer, Seen oder große Wasserflächen richtet. Sie geht über normales Unbehagen oder Vorsicht hinaus: Betroffene empfinden oft intensive Furcht, Panik oder Unruhe, sobald sie an offene Gewässer denken oder sich ihnen nähern.

Die Angst ist nicht unbedingt rational – auch wenn kein akutes Risiko besteht. Selbst Bilder von tiefem Wasser, Filme oder Dokumentationen über das Meer können starke emotionale Reaktionen auslösen.


Wie fühlt sich Thalassophobie an?

Menschen mit Thalassophobie erleben die Angst körperlich, emotional und mental:

  • Körperliche Symptome: Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot oder Schwindel.

  • Emotionale Reaktionen: Panik, Hilflosigkeit, starkes Unwohlsein.

  • Verhaltensänderungen: Vermeidung von Stränden, Bootsausflügen, Schwimmen oder sogar Urlaubsreisen ans Meer.

Die Intensität kann stark variieren – bei manchen reicht schon der Gedanke an tiefes Wasser, während andere nur in der Nähe großer Gewässer Symptome entwickeln.


Ursachen und Auslöser

Die genauen Ursachen von Thalassophobie sind nicht vollständig geklärt. Häufig spielen jedoch folgende Faktoren eine Rolle:

  • Traumatische Erfahrungen: Zum Beispiel Beinahe-Ertrinken oder negative Erlebnisse am Wasser.

  • Erlernte Angst: Beobachten, wie andere Menschen große Angst vor Wasser zeigen.

  • Evolutionäre Aspekte: Die tiefe, unüberschaubare Natur des Meeres kann instinktiv Bedrohung signalisieren.

  • Dramatisierung durch Film und Fernsehen: Wenn auch selten ein Auslöser können Filme und Serien die von Tiefsee Unfällen oder Monstern handeln diese Angst verstärken.

Umgang mit Thalassophobie

Betroffene können lernen, besser mit der Angst umzugehen:

  • Schrittweise Konfrontation: Allmähliche Annäherung an Wasser unter sicheren Bedingungen.

  • Entspannungstechniken: Atemübungen oder Meditation helfen, Panikattacken zu kontrollieren.

  • Professionelle Unterstützung: Psychotherapie oder Verhaltenstherapie kann langfristig Ängste reduzieren.


Fazit

Thalassophobie ist mehr als nur eine kleine Abneigung gegen Wasser. Sie kann das alltägliche Leben und die Freizeitgestaltung stark beeinflussen. Gleichzeitig ist es mehr als eine normale Angst vor Wasser, sie bezieht sich auf große, tiefe Seen und Meere. Verständnis, Achtsamkeit und professionelle Unterstützung helfen Betroffenen, ihre Angst zu bewältigen und dem Wasser wieder mit mehr Ruhe zu begegnen.